Sie sind herzlich eingeladen zur Nachmittagsausstellung Notes and Counter Notes on the Light that Burns von Anastasia Pavlou im Atelier Amden am Sonntag, 25. Mai 2025, 14:00-17:00 Uhr

Anastasia Pavlou (geb. 1993, Athen) wird eine situationsspezifische Arbeit zeigen. 

Anastasia Pavlou versteht ihre künstlerische Arbeit als eine, die sich in installierter Form in Ausstellungen als kontextbezogen wahrnehmen lässt, und ihr somit ermöglicht, einen erweiterten ästhetischen Erfahrungsraum zu schaffen. Ihre am Informel orientierten Gemälde zeichnen sich durch eine grosse Transparenz und Weite des entstandenen Bildraums und einen hohen Organisationsgrad aus. Sie wirken, als ob sie spontan geschaffen worden wären, sind aber langsam erarbeitet. Die autonome, kleinformatige Zeichnung ist in ihrem Schaffen figurativ und beflügelt visuelles Denken. In Ausstellungen begegnen wir diesen Zeichnungen in skalierter Form übertragen auf Leinwand. Pavlou favorisiert eine Wahrnehmung von Kunstwerken, die der britische Philosoph Richard Wollheim 1980 als Sehen-in bezeichnete und vom Darstellungssehen unterschied, das in der Gegenwartskunst die Regel ist, und für das er den Ausdruck Sehen-als prägte. Das Sehen-in erlaubt im Unterschied zur direkten Wahrnehmung, dem Sehen-als, «eine unbegrenzte simultane Aufmerksamkeit auf das, was gesehen wird und auf die Merkmale des Mediums», gibt Wollheim zu bedenken. Dieser materiellen Seite der Kunst schenkt die Künstlerin ihre besondere Aufmerksamkeit.

Anastasia Pavlou plant ihre Ausstellung Notes and Counter Notes on the Light that Burns in Amden als Prolog zu einer Ausstellung in Athen, die im Herbst dieses Jahres eröffnen wird. Wiederholung und Wiederaufnahme sind somit zwei Stichworte, die den geplanten Prozess beschreiben. Pavlou wird bis auf ein kleines Selbstporträt alle in Amden zu sehenden Werke während eines Aufenthalts vor Ort erarbeiten. Überlegungen zur Funktion performativer Verfahren beim Machen einer Ausstellung und zu dem, was der französische Künstler Pierre Huyghe als «Verzeitlichung der Ausstellung» bezeichnet hat, spielen für Pavlou in Notes and Counter Notes on the Light that Burns eine bedeutende Rolle. 

Ziel ihrer Präsentation in Amden ist es, eine Verbindung zum Ausstellungsraum und zur Gegend zu schaffen und zu verstehen, wie diese zum kreativen Prozess beitragen. Sie versuche, schreibt die Künstlerin, zwei Dinge gleichzeitig zu tun: «meine Augen vor den möglichen Formen zu verschliessen, die entstehen können, bis ich Amden erreiche, und zuzulassen, dass die Umgebung und der Ort den kreativen Prozess erst in Gang setzen, wenn ich physisch vor Ort bin, und mich gleichzeitig in einen mentalen Prozess zu versetzen, in dem ich mir vorstellen kann, wie etwas in Amden beginnen und in Amden enden kann.»

Seit seiner Gründung 1999 versteht sich das Atelier Amden als Ort künstlerischer Experimente, an dem unter museumsfernen Bedingungen neue Werkformen entwickelt und ausgestellt werden können. Einige Künstler:innen, unter ihnen viele am Anfang ihrer Laufbahn, haben Arbeiten für ihre Ausstellung in Amden entwickelt, die prägend für ihr späteres Werk werden sollten. 

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Anastasia Pavlou – Web of Possibility, 2021 – Foto: Anastasia Pavlou
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Anastasia Pavlou – Web of Possibility, 2021 – Foto: Anastasia Pavlou